Freitag, 03. Mai 2024

Noll stürmt zu Bronze

Mit einem Lächeln über die Ziellinie: Christian Noll blickt nach seinem 200-Meter-Lauf flugs Richtung Anzeigentafel. Dort steht er eine Zeit von 21,94 Sekunden, die am Ende zu Bronze reicht. FOTOS(2): IRIS HENSEL

 LEICHTATHLETIK: Paderborner Sprinter landet bei der Jugend-DM auf dem Podest

VON FRANK BEINEKE

Halle/Paderborn. Der ganz goße Wurf blieb zwar aus. Doch unterm Strich konnte der LC Paderborn mit der Ausbeute bei denDeutschen Leichtathletik-Jugend-Hallenmeisterschaften in Halle an der Saale sehr zufrieden sein. Vor allem Christian Noll hatte gestern Grund zum Jubeln: Der 18-jährige LC-Sprinter holte in der Sporthalle Brandberge Bronze über 200 Meter. Die erst 15 Jahre jungen Paderbornerinnen Chantal Butzek und Mareen Kalis heimsten derweil die überaus respektablen Plätze vier und sechs ein.

„Ich bin natürlich sehr, sehr glücklich. Das ist der bislang größte Erfolg meiner Karriere“, frohlockt Christian Noll, der sich
in 22,01Sekunden für die Finalläufe der besten Acht qualifiziert hatte. In eben jenem Finale musste der Paderborner im ersten Rennen ran. Auf der günstigen Außenbahn stürmte Noll als Erster ins Ziel. In starken 21,94 Sekunden blieb er dabei unter der magischen 22-Sekunden-Marke. Es folgte das Warten auf den zweiten Finallauf. In dem waren die Topfavoriten Till Helbig (Wilhelmshaven/21,70 Sekunden) und Maximilian Ruth (Wattenscheid/21,86) schneller. Doch in der Endabrechnung hatte Noll damit Bronze.

„Ich hatte mir diese Medaille erhofft. Klasse, dass es auch geklappt hat“, sagt der 18-Jährige Paderborner, der gestern zudem noch eine willkommene Einladung erhielt. Noll wurde für den U20-Hallen-Länderkampf im italienischen Ancona (2. März) nominiert. Dort wird der Paderborner über 200 Meter starten.

In Halle an der Saale war Noll auch über die 60 Meter im Einsatz. In 7,17 Sekunden verpasste er allerdings die Qualifikation für die Zwischenläufe, so dass er Körner für die 200 Meter sparen konnte. Sein Teamkollege Maximilian Maciejewski schaffte dagegen den Sprung in den Zwischenlauf. Dort verfehlte der 17-jährige LC-Athlet allerdings in 7,08 Sekunden die angepeilte Qualifikation für die Endläufe. In der 4 x 200-Meter-Staffel hatten Maciejewski und Noll an der Seite von Alexander Jax und Tobias Henke leider Pech. Das Paderborner Quartett kam nicht ins Ziel, da der zweite Wechsel in die Hose gegangen war.

Chantal Butzek schrammte derweil als Vierte über 60 Meter nur knapp am Podest vorbei. In 7,63 Sekunden musste sich die 15-Jährige der zum Teil deutlich älteren Konkurrenz um Alexandra Burghardt (München/7,43), Laura Zurl (Köln/7,49) und Jessie Maduka (Düsseldorf/7,52) geschlagen geben. „Ich kann mit Platz vier leben. Aber eigentlich wollte ich entweder eine persönliche Bestzeit laufen oder eine Medaille holen“, bilanziert Butzek, die im Zwischenlauf noch die schnellste Läuferin gewesen war. In 7,52 Sekunden hatte sie ihre Bestleistung hierbei nur um eine Hundertstel verfehlt.

Im A-Finale konnte sie eine solche Zeit jedoch nicht noch einmal abrufen. „Ich habe leider den Start verpennt. Zu dem hat mich die starke Konkurrenz, gegen die ich noch nie gelaufen war, ein wenig eingeschüchtert. Es waren halt meine ersten Deutschen Meisterschaften und ich war entsprechend nervös“, erklärt Chantal Butzek, die dennoch auf eine traumhaft gute Hallensaison blicken kann.

Im Sommer würde die U18-Weltmeisterschaft in Donezk locken. „Das wäre ein Traum von mir“,erklärt die Paderbornerin. Für das WM-Ticket müsste Butzek ihre 100-Meter-Bestzeit allerdings von 12,11 auf 11,85 Sekunden drücken.

Am Ende fehlte die Kraft: Mareen Kalis (r.) wurde gute Sechste.

Auch Mareen Kalis blieb in Halle an der Saale nur der inoffizielle Titel „Schnellste Läuferin des Jahrgangs 1997“. Das Mittelstrecken-Ass des LC Paderborn hatte sich mit der drittbesten Vorlaufzeit (2:10,37 Minuten) für den Endlauf qualifiziert. Im Finale lag Kalis lange Zeit in aussichtsreicher Position. Doch als 250 Meter vor dem Ziel die Post abging, musste die Paderbornerin abreißen lassen. Beim Sieg der Balingerin Christine Gees (2:10,66 Minuten) landete sie in 2:13,36 Minuten auf Rang sechs.

„Das ist ein gutes Ergebnis, mit dem wir zufrieden sind. Mareen musste im Vorlauf schon viel Pulver verschießen, um sich fürs Finale zu qualifizieren. Am Ende war bei ihr einfach der Akku leer“, resümiert LC-Trainer Michael
Krusemark und wagt schon einmal einen Blick Richtung Freiluftsaison. „Im Sommer greifen wir voll an“, verspricht der Coach. Dann soll es auch bei der Deutschen Meisterschaft eine Medaille geben.

Quelle: Neue Westfälische vom 18. Februar 2013