LC Paderborn: Butzek und Kalis haben nach den DM-Titeln noch viel vor
Von Elmar Neumann
P a d e r b o r n (WV). Am kommenden Dienstag, am 25. Februar, wird Chantal Butzek 17 Jahre alt. An dieser Gewissheit findet das Sprint-Ass des LC Paderborn insbesondere deshalb Gefallen, weil sie unzweifelhaft belegt, dass Buztek bei den Deutschen eisterschaften am vergangenen Wochenende noch 16 Jahre alt war.
Während Kalis ihr Rennen in meisterhafter Manier dominierte und im Ziel mit 2:08,68 Minuten satte zwei Sekunden Vorsprung hatte, musste Butzek bangen. Zunächst waren drei Portionen Schmerztabletten täglich nötig, um die in der Vorbereitung erlittene Fersenprellung vergessen zu machen. Dann meldete die Wade im Finale nach der dritten Hürde einen Krampf, der Butzeks Polster nach perfektem Start noch auf drei Hundertstel (Siegerzeit: 8,43 Sekunden) schmelzen ließ. »Danach war nicht klar, ob ich auch die 60 Meter würde laufen können, aber ich habe mich dann noch mehrmals physiotherapeutisch behandeln lassen und das hat der Wade sehr geholfen«, sagte die Doppel-Meisterin. Die hatte mit dem Hürden-Titel gerechnet, zeigte sich über das zweite Meisterstück aber dezent erstaunt. Über die flache Strecke hatte sie mit Jessie Maduka (Düsseldorf) nämlich eine extrem ernsthafte Konkurrentin, der sie sich Anfang Februar bei den Westdeutschen in Leverkusen noch im Fotofinish hatte geschlagen geben müssen. In Sindelfingen drehte Butzek den Spieß um. Diesmal sprachen die Bilder nach 7,53 Sekunden für sie. »Das war wieder ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Dass ich den einen Tick schneller war, hat mich überrascht.«
Neben den Titeln gab es für die beiden Gold-Girls vom LC Paderborn eine weitere Belohnung: Die Nominierung für den Hallenländerkampf in Halle/Saale, bei dem sich der beste deutsche Nachwuchs am 1. März mit den Talenten aus Italien und Frankreich misst. Das ganz große Ziel in diesem Jahr ist aber sowohl für Butzek als auch für Kalis ein anderes, das heißt Olympische Jugendspiele. Die gehen vom 16. bis 28. August im chinesischen Nanjing über die Bühne. Die Fahrkarten dafür werden vom 6. bis 8. Juni in Baku, der Hauptstadt Aserbaidschans, vergeben. Für den Fall der Fälle dient die U 20-WM in Eugene (USA) im Juli als respektable Alternative. Lediglich zu einem Start bei den Deutschen Meisterschaften der Großen am kommenden Wochenende in Leipzig haben die Trainer Michael Gaentzsch und Bernhard Bensch Chantal Butzek nicht geraten. Dabei steht sie mit 8,40 Sekunden über die höheren Hürden auf Rang acht der Frauen-Bestenliste – und sie hätte letztmals als 16-Jährige sprinten können.
Quelle: Westfalen-Blatt Nr. 41 Dienstag, 18. Februar 2014
