Samstag, 27. April 2024

Der Dank gilt einem jungen Duo

LEICHTATHLETIK: Feierlicher Empfang für WM-Teilnehmerinnen Chantal Butzek und Mareen Kalis
VON DOMINIK OTTE
 


(v.l.) Die LC-Trainer Michael Krusemark und Michael Gaentzsch, Siegrfired Hornig (Vorsitzender FLVW-Kreis Paderborn), Dr. Norbert Fröhleke (2. Vorsitzender LC Paderborn), Trainer Berhard Bensch, Bürgermeister Heinz Paus und Bernd Schäfers-Maiwald ("Paderborn überseugt") gratulieren Mareen Kalis und Chantal Butzek (mitte) zur erfolgreichen WM (Foto: Dominik Otte)

(v.l.) Die LC-Trainer Michael Krusemark und Michael Gaentzsch, Siegrfired Hornig (Vorsitzender FLVW-Kreis Paderborn), Dr. Norbert Fröhleke (2. Vorsitzender LC Paderborn), Trainer Berhard Bensch, Bürgermeister Heinz Paus und Bernd Schäfers-Maiwald („Paderborn überseugt“) gratulieren Mareen Kalis und Chantal Butzek (mitte) zur erfolgreichen WM (Foto: Dominik Otte)

Paderborn. Vereinsgeschichte hatten Chantal Butzek und Mareen Kalis schon vor der U18-Leichtathletik-Weltmeisterschaft in Donezk geschrieben. Schließlich waren sie die ersten Athletinnen des LC Paderborn, die sich für eine U18-WM qualifizieren konnten. Doch das Duo setzte in der Ukraine noch einen drauf: Sowohl Hürdensprinterin Butzek als auch Mittelstrecken-Ass Kalis erreichten mit tollen Zeiten das A-Finale. Und so hatten sie sich den Empfang im Paderborner Ahorn-Sportpark am Mittwochabend redlich verdient.

„Es ist unglaublich schön, dass wir solche Erfolge erleben dürfen. Ihr macht eine tolle Nachwuchsarbeit“, gratulierte Paderborns Bürgermeister Heinz Paus den Sportlerinnen, Trainern und Verantwortlichen des LC Paderborn. Für die Leichtathletik-Talente war es etwas ganz Besonderes, das Nationaltrikot zu tragen. „Zu Beginn der Saison war es nur ein Traum, bei der WM zu starten. Dann wurde er real“, schwärmt Mareen Kalis. Mitte Juli waren Butzek und Kalis nach Donezk in die Ukraine gereist, um sich mit den besten Nachwuchs-Leichtathleten der Welt zu messen (wir berichteten). Chantal Butzek erreichte über 100 Meter Hürden in 13,40 Sekunden den sechsten Rang.

„Ich war so nervös vor dem Start. Da waren bestimmt 8.000 Menschen im Stadion. Das war eine super Stimmung und eine unglaublich schöne Erfahrung“, sagt Butzek. Sie habe ihre Füße vor dem Lauf kaum still halten können. Um sich zu beruhigen, habe sie ihre Beine einfach zur Musik im Stadion bewegt. „Ich sah das Publikum, die Kameras. Ich war so aufgeregt. Aber nach dem Startschuss dachte ich nur noch ans Laufen“, so Butzek. Das klappte: Mit ihrer grandiosen Leistung war die 16-Jährige die zweitbeste Europäerin im A-Finale.

Norbert Fröhleke, zweiter Vorsitzender des LC Paderborn, freute sich ganz besonders über den Erfolg des jungen Duos: „Ihr habt eine herausragende Leistung gezeigt, obwohl ihr zum jüngeren Jahrgang der Teilnehmer gehört.“ Denn bei der U18-Weltmeisterschaft traten Sportler der Jahrgänge 1996 und 1997 an – Butzek und Kalis sind 1997 geboren. Und die Konkurrenz war sehr stark. Die Siegerin über 100 Meter Hürden stellte sogar einen Weltrekord auf. Fröhleke bedankte sich zudem bei der Leitung des Ahorn-Sportparks und bei den Eltern der Athletinnen für die Unterstützung.

Mareen Kalis schaffte den Sprung ins A-Finale über 800 Meter, in dem sie einen tollen siebten Rang erzielte. Dabei stand die Weltmeisterschaft zunächst gar nicht auf dem Wettkampfplan. „Unser Ziel waren die Deutschen Meisterschaften. An die WM hatten wir gar nicht gedacht“, sagt Trainer Michael Krusemark. Doch dann kam alles anders. Mareen Kalis eroberte mit ihrer Bestzeit von 2:06,62 Minuten die Führung in der deutschen U18-Bestenliste. Das Ticket nach Donezk war gebucht. Und zwei LC-Talente sicherten sich einen Ehrenplatz in der Vereinschronik.

 

„Beim fünften Mal müssen wir sie bremsen“

Paderborn. Wettkampf, Training und Erholung. „Uns sind die langfristigen Erfolge wichtiger als kurzer Ruhm“ , betont Norbert Fröhleke. Deshalb erinnert der zweite Vorsitzende des LC Paderborn auch die beiden Ausnahme-Talente Chantal Butzek und Mareen Kalis immer wieder daran, die Erholungsphasen zu nutzen. „Vier Mal in der Woche trainiert Chantal. Beim fünften Mal müssen wir sie bremsen“, sagt Butzeks Trainer Bernhard Bensch. Auch Michael Krusemark, Coach von Mareen Kalis, ist sehr zufrieden mit der Einstellung seiner Sportlerin: „Mareen ist sehr gewissenhaft. Während des Trainings diskutiert sie nicht,
sondern arbeitet an ihrer Form.“ Neben dem Koordinationstraining, der Laufschulung und den Tempoläufen stehen Sprints auf dem Trainingsplan. Im Winter betreiben Butzek und Kalis vermehrt Krafttraining. Nach den Deutschen Jugendmeisterschaften
in Rostock haben beide Athletinnen erst einmal Zeit zur Erholung. Mareen freut sich zum Beispiel auf den Urlaub mit ihrer Familie: „Dann kann ich mich entspannen.“ (do)

Quelle: Neue Westfälische 26.07.2013