Freitag, 03. Mai 2024

Geglücktes Debüt – Keshia Kwadwo mit Platz 4 über 200 Meter  

Bei den Deutschen Meisterschaften im Kasseler Auestadion sahen sich die Athleten und Athletinnen am vergangenen Samstag und Sonntag hochsommerlichen Temperaturen ausgesetzt, wussten aber trotz alledem zu überzeugen. So stand Yasmin Kwadwo-Bühner in einem hochspannenden 100-Meter-Finale. Schwester Keshia Kwadwo stand dem in Nichts nach und sorgte mit Rang vier über die 200 Meter für das beste Ergebnis aus LC-Sicht.  

Bei rund 35 Grad hielt Keshia Kwadwo als einzige Starterin am Sonntag die Fahne des LC-Paderborn hoch, und wie! Im ersten von drei Halbfinals zog Kwadwo als zweite hinter Staffeleuropameisterin Alexandra Burghardt (Gendorf Wacker Burghausen) in 23,85 Sekunden und einem großen „Q“ in das 200-Meter-Finale ein. Hier setzte die Athletin, die wie ihre Schwester von Hans-Jörg Thomaskamp (Bayer 04 Leverkusen) betreut wird, noch einmal ordentlich einen drauf und sprintete in 23,47 Sekunden zu einer phänomenalen persönlichen Bestzeit und dem vierten Platz. „Nicht Bronze verloren, sondern sehr viel Selbstvertrauen und Freude gewonnen! Mein Plan 200 Meter zu laufen, wurde von vielen Kritikern belächelt“, resümiert Kwadwo in einem Post auf ihrem Instagram-Kanal nach dem Rennen. Am Vortag zog Kwadwo mit einer Saisonbestzeit von 11,54 Sekunden in die Halbfinals über die 100 Meter ein, wo sie den Sprung in das Finale leider verpasste.  

Einen Tag zuvor stand Schwester Yasmin Kwadwo-Bühner ebenfalls in einem Finale und zwar über die 100 Meter der Frauen. Im Vorlauf sprintete die angehende Lehrerin in 11,52 Sekunden in das Halbfinale, wo sie mit 11,42 Sekunden eine Saisonbestzeit aufstellte. Als Dritte ihres Laufs zog sie außerdem direkt in das Finale ein. In der Sprintshow der Damen zum Abschluss des ersten Meisterschafstages hätte es kaum spannender laufen können. Nach Siegerin Gina Lückenkemper (11,09sec – SCC Berlin) und Youngster Chelsea Kadiri (11,33sec – Sportclub Magdeburg) folgte weitere fünf Läuferinnen mit Zeiten zwischen 11,40 und 11,43 Sekunden – ein Wimpernschlag. Mittendrin auch Yasmin Kwadwo-Bühner, die in diesem Herzschlagfinale ein weiteres Mal SB lief und sich in 11,41 Sekunden Rang fünf sicherte. Sie Erfolgssprinterin fasst es so zusammen: „Es war super knapp gestern und ich hätte mir sehr gewünscht mit einer Medaille nach Hause zu fahren. Aber viel wichtiger ist das Ergebnis der gesamten Arbeit, zum ersten Höhepunkt fit zu sein und SB zu rennen. Es ist etwas schneller als im letzten Jahr. Die drei Rennen haben mir gestern noch mal gezeigt, was im Ansatz möglich ist und das ich einfach mehr an mich und mein Potenzial glauben muss!“ Ebenfalls über die 100 Meter am Start war Kathrin Grenda, die leider bereits nach den Vorläufen in 12,16 Sekunden aus dem Wettkampfgeschehen ausschied. Sie erklärte: „Unter den Voraussetzungen, dass ich die letzten vier Wochen nicht richtig trainieren konnte und ja auch sehr kurzfristig entschieden habe, dass ich starte, ist die Zeit für mich okay. Ich habe meinen Oberschenkel auf den letzten Metern auch etwas gemerkt und bin nicht ganz durchgelaufen. Ich werde meine Verletzung jetzt auskurieren und bin optimistisch, dass es im Winter dann wieder besser läuft.“ 

Trotz Magen-Darm-Infekt nur wenige Tage vor den Titelkämpfen ließ es sich Lina Hanich nicht nehmen an ihren ersten Deutschen Meisterschaften bei den Erwachsenen teilzunehmen. 2:18,54 Minuten entsprechen nicht der Leistungsqualität, die Lina bereits in diesem Sommer gezeigt hat, sind jedoch dem Infekt und dessen Nachwehen geschuldet. „Mir hat es auf jeden Fall Spaß gemacht und es war eine super Erfahrung“, so die Studentin. Einen tollen Auftritt zeigte auch Nele Weike bei ihrem DM-Debüt. Weike, die erst am Mittwoch endgültige Sicherheit hatte in Kassel starten zu können, lief Am Samstagabend die 5.000 Meter in einer Zeit von 17:16,74 Minuten. „Ich bin das für meine Verhältnisse höhere Anfangstempo mitgegangen und dann aber leider auf den letzten zwei Runden eingebrochen. Trotzdem hat es Spaß gemacht und ich bin mit der Zeit zufrieden”, sagte Weike nach ihrem Wettkampf. In der Gesamtwertung landete die Athletin auf Rang 20.