Samstag, 27. April 2024

In Erfurt auf Erfolgskurs

LEICHTATHLETIK:Oldies aus dem Kreis Paderborn holen acht DM-Medaillen

VON FRANK BEINEKE

 

 

Gold Quartett: Jutta Bergener, Gunhild Kalis, Michaela Zwiener und Kerstin Drewes-Czech (v. l.) von der SG Paderborn/Neuhaus/Höxter wurden ihrer Favoritenrolle über 4 x 200 Meter der W40 gerecht. Mit gut zwei Sekunden Vorsprung holten sie den DM-Titel. FOTO: PRIVAT

Gold Quartett: Jutta Bergener, Gunhild Kalis, Michaela Zwiener und Kerstin Drewes-Czech (v. l.) von der SG Paderborn/Neuhaus/Höxter wurden ihrer Favoritenrolle über 4 x 200 Meter der W40 gerecht. Mit gut zwei Sekunden Vorsprung holten sie den DM-Titel. (Foto: Privat)

Kreis Paderborn/Erfurt. Die Senioren-Leichtathletik in Deutschland boomt. Dies zeigte sich am Wochenende einmal mehr bei der 13. Deutschen Senioren-Hallenmeisterschaft in Erfurt. 1.080 Starter aus 565 Vereinen sorgten für einen Teilnehmerrekord. Mit dabei waren auch diverse Leichtathletik-Oldies vom LC Paderborn, TSV Schloß Neuhaus und VfB Salzkotten, die mit insgesamt acht Medaillen aus der thüringischen Landeshauptstadt zurückkehrten.

Vor allem Michaela Zwiener hatte Grund zur Freude. Die 43- jährige TSV-Athletin heimste in Erfurt gleich zwei erste Plätze in der Altersklasse W40 ein. Das erste Gold gab es dabei über 400 Meter. In 61,95 Sekunden stellte Zwiener eine persönliche Bestleistung auf. Damit war sie 35 Hundertstel schneller als ihre favorisierte Staffel-Teamkollegin Kerstin Drewes-Czech (HLC Höxter). „Es ist immer schwer, gegen eine Freundin zu laufen. Dieses Gold kam für mich ziemlich überraschend“, kommentiert Zwiener ihr Meisterstück über 400 Meter.

Die zweite Goldmedaille gehört unterdessen in die Kategorie „erwartungsgemäß“. Denn die Startgemeinschaft Paderborn/Neuhaus/Höxter war über 4 x 200 Meter der W40 der Topfavorit. Jutta Bergener, Gunhild Kalis und Michaela Zwiener (alle TSV Schloß Neuhaus) sowie Kerstin Drewes-Czech (Höxter) wurden dieser Rolle auch vollauf gerecht. In 1:51,98 Minuten lag das Hochstift-Quartett gut zwei Sekunden vor dem LAZ Obernburg-Miltenberg. Der angepeilte deutsche Rekord wurde allerdings um rund eine halbe Sekunde verfehlt. „Aber wir hatten halt schon viele Rennen in den Beinen und waren ganz schön kaputt. Die Zeit ist daher o.k. – und wir sind sehr, sehr zufrieden“, konstatiert Michaela Zwiener.

Auch ihre Teamkolleginnen warteten in den Einzelrennen mit Topleistungen auf. So erzielten Jutta Bergener und Gunhild Kalis über 400 und 800 Meter der Altersklasse W45 neue persönliche Bestmarken. Bergener lief in 65,83 Sekunden zu Silber über 400 Meter. Kalis  ergatterte in 67,11 Sekunden Bronze und schrammte als Vierte über 800 Meter (2:36,77 Minuten) nur knapp am Podest vorbei. Teamkollegin Jutta Bergener überzeugte als 800-Meter-Fünfte in 2:39,28 Minuten. „Wir sind richtig gut im Training. Der Ahorn-Sportpark bietet halt beste Bedingungen“, sagt Michaela Zwiener, die zu dem noch über 60 und 200 Meter im Einsatz war und dort jeweils Rang sechs belegte.

Gold und Silber gewann Karin Förster in der Altersklasse W65. Die 67-jährige Erfolgsgarantin vom LC Paderborn siegte trotz einer entzündeten Bizepssehne mit 2,30 Metern im Stabhochsprung. Über 200 Meter musste sie sich in 33,73 Sekunden nur der überragenden Brigitte Schommler (LAC Ruppin, 32,20) geschlagen geben. „Mit meiner Zeit bin ich sehr zufrieden. Ich war eine Sekunden schneller als bei der Westdeutschen Meisterschaft“, sagt Förster, die über 60 Meter dagegen Pech hatte. Ein Fehlstart führte zur Disqualifikation. Das gleiche Missgeschick war ihr 2013 bereits bei der Deutschen Freiluft-Meisterschaft über die 100 Meter passiert.

Kathrin Panitz sicherte dem LC Paderborn eine Bronzemedaille bei den W45-Frauen. In 10,09 Sekunden wurde sie Dritte über 60 Meter Hürden. Zudem überzeugte Panitz als Sechste über 60 Meter. Silber für Salzkotten gewann Elfie Hüther. Das Ausdauer-Ass vom VfB meisterte den 3.000-Meter- Lauf der W60 in 12:43,59 Minuten. Lediglich die Düsseldorferin Marie-Luise Stürtz (12:38,08) war schneller.

Bei den Männern verpasste Ulrich Ratsch vom LC Paderborn trotz der neuen Bestzeit von 7,79 Sekunden als Neunter knapp den 60-Meter-Endlauf der M45. Als Titelverteidiger musste er anschließend aufgrund  von Bandscheibenproblemen auf einen Start im Weitsprung verzichten. Vereinskollege Andreas Riedel landete unterdessen im Speerwurf derM45 mit 45,85Meternauf Platz sechs.

Quelle: Neue Wesfälische NR. 54, MITTWOCH, 5. MÄRZ 2014