Sonntag, 28. April 2024

Wind verdirbt die Wechsel

LEICHTATHLETIK: Paderborner Frauen-Staffel wird nur Fünfte / 200-Meter-Bestzeit für Steven Müller
 
LC Sprinterin Janina Kölsch (vorne) nimmt schon einmal Fehrt auf. Josefina Elsler läuft auf ihre Teamkollegin auf.

LC Sprinterin Janina Kölsch (vorne) nimmt schon einmal Fehrt auf. Josefina Elsler läuft auf ihre Teamkollegin auf.



Ulm/Paderborn (FB). Im vergangenen Jahr hatte die Frauen-Sprintstaffel des LC Paderborn bei der Deutschen Meisterschaft in Wattenscheid die Bronzemedaille geholt. In 45,94 Sekunden verbesserte das LC-Quartett um Inna Weit damals einen 25 Jahre alten Kreisrekord. Bei den nationalen Titelkämpfen in Ulm war die Paderborner Staffel gestern nun sogar noch fünf Hunderstel schneller. Doch die Zeit von 45,89 Sekunden reichte „nur“ zu Rang fünf. Denn die Konkurrenz war bärenstark.

Mannheim (44,10) und Leverkusen (44,30) liefen ohnehin in einer anderen Liga. Und auch die drittplatzierten Berliner lagen fast neun Zehntel vor der Paderborner Staffel, in der Inna Weit geschont wurde. Doch auch mit ihrer schnellsten Sprinterin wäre der Sprung aufs Podest ein enorm schwieriges Unterfangen gewesen. „Da hätte alles optimal laufen müssen“, sagt LC-Coach Thomas Prange. Der tückische Wind im Ulmer Donaustadion sorgte jedoch dafür, dass es beim LC-Quartett um Britta Tomkel, Ina Thimm, Josefina Elsler und Janina Kölsch alles andere als optimal lief. „Der erste Wechsel war eine Katastrophe. Und auch der zweite war schlecht“, urteilt Prange. Der hatte am Samstag gleich vier Athletinnen über 100 Meter an den Start schicken können. Inna Weit holte bekanntlich Silber.

Josefina Elsler hatte dagegen enorm viel Pech. Die 21-Jährige stellte nämlich auch über die kürzere Sprintstrecke ihre momentane Topform unter Beweis. In 11,78 Sekunden verpasste Elsler ihre persönliche Bestzeit nur um eine Hunderstel Sekunde. Und exakt jene Hundertstel fehlte letztlich für den Einzug ins A-Finale. „Das war natürlich ärgerlich“, so Prange. Aber spätestens nach Elslers Gala-Auftritt über 200 Meter war dieser Ärger vergessen. Janina Kölsch (11,93 Sekunden) und Britta Tomkel (12,04) landeten derweil über 100 Meter auf den Rängen 13 und 14. Während Tomkel unter ihren Möglichkeiten blieb, stellte Kölsch ihre persönliche Bestzeit ein.
Ein weiterer Neuzugang vom LC Paderborn konnte seine Bestleistung über 200 Meter um knapp zwei Zehntel nach unten drücken: Steven Müller überquerte im Vorlauf in 21,18 Sekunden die Ziellinie. Am Ende stand für den Ex-Footballer der Paderborn Dolphins, der erst seit sieben Monaten Leichtathletik betreibt, ein toller neunter Platz zu Buche. Ganz sechs Hunderstel fehlten fürs A-Finale.
„Erst habe ich mich darüber geärgert. Aber langsam kommt die Freude, denn 21,18 sind natürlich super“, bilanziert Müller, der auch über 100 Meter gestartet war. 10,84 Sekunden reichten dort für Rang 18. Komplettiert wurde das LC-Aufgebot von Hochspringer Nils Kappeller, der sein Ziel „Saisonbestleistung“ verfehlte. Mit übersprungenen 2,05 Metern belegte Kappeller den zwölften Platz.

Quelle: nw-news.de