Mittwoch, 08. Mai 2024

Freud und Leid in Heilbronn

Bei den Deutschen Meisterschaften der U23 in Heilbronn lief so einiges für den LC-Paderborn schief. Die grandiosen Bestleistungen und die tolle Staffelleistung wurden leider vom Fehlverhalten des Kampfgerichtes überschattet.

Zunächst war bei allen Startern und Starterinnen aus der Trainingsgruppe von Thomas Prange ein durchweg positiver Trend zu erkennen. Alina Kuß (11,86sec) und Enie Schwenke (12,01sec) steigerten ihre Bestzeiten bereits in den Vorläufen über 100 Meter enorm. Über Instagram teilten beide ihre Freude mit „Huge PB. In love with the progress“ so Schwenke über den Social Media Kanal. Trainer Thomas Prange ist der Überzeugung, dass auch bei ihr in den folgenden Rennen die 12-Sekunden-Mauer fallen wird. Nachdem Chantal Butzek ihren Vorlauf in 11,74 Sekunden gewinnen konnte, musste sie das Wettkampfwochenende aufgrund von erneuten Problemen mit dem Sitzbeinhöcker beenden. Kuß und Sçhwenke starteten zudem über die 200 Meter. Hier machte der Wind den jungen Sprintdamen einen Strich durch die Rechnung. Mit -1,5 und -1,8 m/s Gegenwind blieben für beide Zeiten knapp über 25 Sekunden stehen und bedeuteten einen eher nüchternen Ausgang der 200 Meter.

Die Überraschung des Tages lieferte Noel Thorwesten. Bereits in seinem Vorlauf der 100 Meter konnte er mit 10,56 Sekunden überzeugen. Im Halbfinale legte der Westenholzener dann nochmal ordentlich einen drauf und finishte in grandiosen 10,35 Sekunden und das anscheinend mit angezogener Handbremse „Die letzten 20 Meter konnte ich nicht mehr richtig laufen, da ich Schmerzen in der Kniekehle und am Beugeransatz hatte“ äußerte Thorwesten nach seinem Lauf. Im Finale nahmen dann die unverständlichen Handlungen des Kampfgerichts ihren Lauf. Es wurde ein Fehlstart zurückgeschossen und Noel Thorwesten disqualifiziert. Die Auswertungen des DLV-Teams zeigten eindeutig, dass Noel mit einer regulären Reaktionszeit aus den Blöcken gestartet ist. „Vor dem Schuss hörte man an der Pistole ein lautes Klicken. Dieses Geräusch kostete unter anderem auch 100 Meter Favoritin Lisa Marie Kwayie (Neukölner SF) ihren Titel. Auch über 800 Meter schieden Athleten aufgrund dessen aus und das ist absolut unfair“ so Thomas Prange nach dem Wettkampf.

Die 4×100-Meter-Staffel mit Anna Semmler, Enie Schwenke, Alina Kuß und Laura Pazmandi war zum Finale hochmotiviert und wollte trotz des Ausfalls von Chantal Butzek um die Medaillen mitlaufen. Dieses gelang den vier Damen, denn die Siegstaffel des MTG Mannheim erschien in der Ergebnisliste zunächst als disqualifiziert (Wechselfehler) und somit lag der LC auf dem Bronzerang. Die MTG lag Einspruch ein und bekam recht. Daraufhin gab es wiederum den Einspruch des LCs, da es eindeutiges Bild – und Videomaterial gibt, dass die MTG-Staffel die Wechselzone des zweiten Wechsels deutlich überlaufen hat. Der Einspruch wurde nach langer Diskussionszeit des Kampfgerichts abgelehnt, was für Thomas Prange absolut unverständlich bleibt: „Eine absolute Frechheit, da die Bilder eindeutig sind. Es ist bereits alles in die Wege geleitet und wir werden gegen dieses Urteil beim DLV-Rechtsauschuss vorgehen.“