Montag, 20. Mai 2024

Regenschlacht in Recklinghausen

Blieb grundsätzlich unter seinen Möglichkeiten: Steven Müller gewann zwar die 200 Meter, finishte über 100 Meter aber nur auf dem 2. Rang. - © Thomas Finke

Bleib grundsätzlich unter seinen Möglichkeiten: Steven Müller gewann zwar die 200 Meter, finishte über 100 Meter aber nur auf dem 2. Rang.

Recklinghausen. Gold im Doppelpack für zwei Starter aus Ostwestfalen. Im Recklinghäuser Hohenhorst Stadion wurden jetzt die Westdeutschen Meisterschaften der Männer und Frauen ausgetragen. Erneut machte das launische Wetter den ambitionierten Athleten einen dicken Strich durch die Rechnung. Janina Kölsch und Steven Müller gewannen jedoch zwei Titel für den LC Paderborn. „Die Bedingungen waren fürchterlich, es hat einfach nur durchgeregnet“, zog Trainer Thomas Prange anschließend ein kaum zufriedenstellendes Fazit.

Müller blieb über die 100 Meter-Distanz, wie die meisten Athleten an diesem Tag, weit unter seinen Möglichkeiten. Mit 11,84 Sekunden bei leichtem Gegenwind wurde er hinter Marcel Kirstges von der LG Rhein-Wied Zweiter. Im 200-Meter-Sprint platzierte er sich dann vor Kirstges und gewann den Titel in 21,34 Sekunden. „Angesichts der schlechten Bedingungen bin ich mit der Zeit zufrieden“, resümierte Müller abschließend.

Ebenfalls einen Titel gewann Janina Kölsch. Sie meisterte die 100 Meter in 11,91 Sekunden. Teamkollegin Josefina Elsler schied leider aufgrund eines Fehlstarts bereits im Vorlauf aus. Inna Weit hatte bereits am Freitag in Zeulenroda einen Wettkampf mit beiden Sprintstrecken absolviert und verzichtete daher auf ihre Einzelstarts. Auch beim dortigen Meeting wollte der „besagte Knoten“ angesichts der präsentierten Zeiten (110 m, 11,56 sec; 200 m, 23,41 sec.) laut eigener Aussage „noch immer nicht platzen“.
Mehrkämpfer Marvin Gregor wurde in Recklinghausen über die 110-Meter-Hürden Vierter in 15,37 Sekunden. Ebenfalls der vierte Rang sprang für ihn im Stabhochsprung heraus (4,75 m). Den Speerwurf beendete der junge Athlet vorzeitig. Kugelstoßer Johann Gerok wurde hinter Lukas Dennis von der LG Idar-Oberstein (15,87 m) Zweiter mit einer Weite von 15,64 Metern. Paderborns Favorit Leonid Ekimov trat bei diesen Wettkämpfen nicht an, wärend Ina Thimm im 200-Meter-Sprint den Bronzerang mit 24,63 Sekunden belegte . Für Kim Uhlendorf reichte es an diesem Tag mit 2:14,78 Minuten über die 800 Meter nur zu Rang zwölf. Ein böses Ende nahmen auch der 400-Meter-Lauf der Männer und der 4×100-Meter-Staffellauf der Frauen. Christian Noll wurde anschließend disqualifiziert, da er laut Kampfgericht zweimal aus seiner Bahn geraten war.

Nase vorn: Janina Kölsch vom LC Paderborn (l.) beim ihrem Sieg über 100 Meter.

Die Damen-Staffel um Josefina Elsler, Janina Kölsch, Inna Weit und Ina Thimm hatte sich für diesen Tag grundsätzlich viel vorgenommen. Das Quartett wollte den Vereinsrekord erneut nach unten schrauben. Leider gelang dies wegen der widrigen Bedingungen und keinesfalls optimalen Wechsel nicht, trotzdem gewannen sie den Zeitendlauf. Dann folgte allerdings die überraschende und unliebsame Quittung. Die Staffel aus Paderborn wurde im Nachhinein aufgrund eines Meldefehlers disqualifiziert und musste den Titel somit der DSHS Köln überlassen. Ein Patzer, den der verantwortliche Trainer wegen „eines Gedankenfehlers“ freiwillig auf seine Kappe nimmt. Auf der vor Ort auszufüllenden Meldekarte hatte Prange seinen Schützling Inna Weit an Position 2 eingetragen. Die war stattdessen als dritte LC-Sprinterin gestartet.

Text: Werner Schulte (Neue Westfälische / 13.7.2015), Fotos: Thomas Finke