Lage (WB). Zum Abschluss der Saison trumpfen die Mehrkämpfer des LC Paderborn noch einmal richtig auf. Bei den Deutschen Meisterschaften im lippischen Lage mischen Marvin Gregor, Andre Karasch, und Christian Herrmann die Favoriten auf und veredeln ihre formidable Vorstellung – wie schon kurz berichtet – mit Bronze in der Teamwertung.
Das erfolgreicht Team des LC Paderborn: (v.l.) Marvin Gregor, Christian Herrmann, Andre Karasch und André Meyer
20294 Punkte bedeuteten hinter dem neuen Deutschen Meister SSV Ulm (23151), mit den beiden Titelträgern Arthur Abele (Männer) und Matthias Brugger (U23), und der zweitplatzierten LAV Stadtwerke Tübingen (21322) den sensationellen dritten Rang. Mit André Meyer war noch ein vierter Paderborner am Start. In die Wertung fließen allerdings nur die besten drei Punktwerte, die ein Verein im Männer- oder U23-Feld vorzuweisen hat, ein. Trainer Wladimir Diesendorf schloss aber ausdrücklich auch Meyer mit ein, als er die geschlossene Mannschaftsleistung hervorhob, allen Athleten einen guten Wettkampf attestierte und äußerst zuversichtlich in die Zehnkampf-Zukunft blickte. »Das ist eine junge Mannschaft. Da können wir ganz bestimmt noch einiges erwarten«, sagte er.
Doch nicht nur als Mannschaft wussten die LCer zu überzeugen. Allen voran Marvin Gregor, der von Tanja Rolle betreut wird, war in der U23 auch als Einzelstarter vorne zu finden und sicherte sich mit 7090 Punkten den nicht minder glänzenden vierten Platz. Er stieg mit 11,98 Sekunden über 100 Meter in den Wettkampf ein. Im Weitsprung untermauerte er mit 6,73 Metern seine gute Form ebenso wie mit der Kugel (12,54 Meter), im Hochsprung (1,94 Meter) und auf den den ersten Tag beschließenden 400 Metern (52,85 Sekunden).
An Tag zwei drehte der U20-Meister des Vorjahres dann richtig auf. Mit 15,45 Sekunden über die 110 Meter Hürden legte er den Grundstein für seinen Erfolg. Auch im Diskuswurf sammelte er mit 38,08 Metern wertvolle Punkte. Im Stabhochsprung zeigte er dann seine wahre Stärke. Hier stieg Gregor erst ein, als der größte Teil seiner Konkurrenten schon ausgestiegen war, und nahm – inklusive seiner Bestleistung von 4,80 Metern – alle Höhen im ersten Versuch. An 4,90 Metern scheiterte er nur knapp. »Das war ganz stark von Marvin. Mit der Leistung hat er sich ganz weit nach vorne katapultiert«, sagte Diesendorf. In der Tat schob sich Gregor damit unter anderem an seinem Teamkollegen Andre Karasch vorbei und nahm den vierten Platz ins Visier, den er nach 55,20 Metern mit dem Speer und beeindruckenden 4:41 Minuten über die extrem fordernden 1500 Meter tatsächlich erreichte. Auf den Bronzerang, den sich der Ulmer Julius Sommer schnappte, fehlten lediglich 77 Punkte.
85 Punkte hinter Gregor belegte Karasch den sechsten Platz. Herausragendes lieferte er einmal mehr in einer seiner Paradedisziplinen, dem Kugelstoßen, ab. Hier schleuderte er das Gerät auf 14,40 Meter und stieß damit die beste Weite des gesamten Feldes. Bestens zurecht kam Karasch am zweiten Tag auch mit dem Diskus, den er auf 39,22 Meter beförderte, und dem Speer: 58,64 Meter bedeuteten ebenfalls den Bestwert im gesamten Feld und das mit rund drei Metern Vorsprung auf die Konkurrenten.
Ebenfalls wichtige Punkte für die Teamwertung trug der erstmals in der Männerklasse startende Christian Herrmann bei. Nach konstanten Leistungen standen für ihn 6199 Punkte auf der Anzeigetafel. Das war gleichbedeutend mit Rang 20. Auf diesem Platz landete auch André Meyer in der U23 (5099 Punkte) – das aber, weil er verletzungsbedingt auf die finalen 1500 Meter verzichten musste.
Quelle: Westfälisches Volksblatt 27.08.2013
