Mareen Kalis musste gleich zu Beginn über 800 Meter ran. Trainer Michael Krusemark hatte ihr mit auf dem Weg gegeben, sich am Anfang noch zurückzuhalten und wenn es ihr zu langsam werden würden, von vorne zu laufen. Dieses »von vorne laufen« tat sie dann auch – und zwar von Anfang an. Bereits nach 500 Meter konnte keine ihrer Konkurrentinnen mehr mithalten und so spulte Mareen ihr Programm alleine ab. Im Ziel blieb die Uhr dann bei fabelhaften 2:15,10 Minuten stehen. Mit dieser Zeit steigerte sie ihre persönliche Bestleistung um ganze sieben Sekunden. Neben dem Westfalenmeistertitel knackte sie mit dieser Zeit auch den 37 Jahre alten Kreisrekord von Andrea Flormann (2:16,4 Minunten). »Das war ja viel zu schnell, die Zeit war das Ziel für die nächsten zwei Jahre«, kommentierte Trainer Michael Krusemark ihren Lauf. Mit dieser tollen Leistung, mit der sie momentan auf Platz vier der Deutschen Bestenliste in ihrem Alter liegt, dürfte ihr auch noch die Nominierung für den Ländervergleichskampf winken.
Knapp eine Stunde später sorgte Mareen Kalis für den nächsten Paukenschlag. Die 80 Meter Hürden-Vorläufe beendete sie als Vorlaufschnellste in neuer persönlicher Bestleistung von 12,69 Sekunden. Ebenfalls neue Bestleistung lief hier ihre Trainingskollegin Karen Schiwon in 12,72 Sekunden. Im Finale zeigten die beiden Paderbornerinnen dann dem restlichen Feld, wie Hürdenlaufen geht. Sie deklassierten die Konkurrenz und liefen in persönlicher Bestleistung als Siegerinnen über die Ziellinie. Mareen Kalis hatte dabei in starken 12,39 Sekunden knapp die Nase vorn. Karen Schiwon lag mit sieben Hundertstelsekunden Rückstand (12,46 Sekunden) knapp hinter ihr.
Titel Nummer drei ging ebenfalls an einen Schützling von Susanne Müller-Krusemark: Patrick Penquitt lernte im Weitsprung der M 15 das fliegen. Hatte er es im Vorkampf noch spannend gemacht, zeigte er im Endkampf sein ganzes Können und landete bei starken 6,09 Metern. Neben dem Westfalenpferdchen des Westfalenmeisters durfte auch er sich über eine persönliche Bestleistung freuen. Auch über 100 Meter war Patrick Penquitt gut drauf und überquerte die Ziellinie in 12,37 Sekunden als 14..
Bernhard Bensch steuerte mit seiner Weitspringerin Alena Czirr in der Altersklasse der f15-jährigen Schülerinnen dann einen weiteren Westfalenmeistertitel bei. Alena machte es dabei besonders spannend und verdrängte im vorletzten Versuch des gesamten Wettkampfes die bis dahin führende Natalie Wiesner (LAC Veltins Hochsauerland) auf Rang zwei. Hervorrangende 5,42 Meter stand zum Abschluss auf ihrer Westfalenmeisterinnen-Urkunde.
Für weitere gute Ergebnisse sorgte die ebenfalls bei Bernhard Bensch trainierende Chantal Butzek. Sie steuerte zur Erfolgsbilanz des LC Paderborn zwei Vizewestfalenmeistertitel bei. Vizetitel Nummer eins errang sie im Weitsprung, wo sie mit guten 5,05 Metern eine neue Bestleistung erzielte. Auch über 100 Meter zeigte sie sich in Topform und unterbot ihre bisherige Leistung mit 12,57 Sekunden deutlich, was mit einem weiteren Vizetitel belohnt wurde.
Gute Leistungen zeigten auch die LC-Staffeln über 4 x 100 Meter. Die Schülerinnen-Besetzung Mareen Kalis, Heike Wengenmaier, Alena Czirr und Chantal Butzek, durfte sich nach einem furiosen Schlussspurt von Chantal Butzek über einen guten sechsten Platz 50,91 Sekunden freuen.
Ein wenig schneller war die Staffel der Schüler in der Besetzung Markus Reimann, Birger Strathoff, David Heinrich und Patrick Penquitt. Sie überquerte die Ziellinie in 48,76 Sekunden als Fünfter. Dabei hatte es kurz vor dem Start noch Aufregung geben, da ein anderer Athlet aus Versehen die Spikes von Birger Strathoff eingesteckt hatte und dieser in fremden Schuhen laufen musste.
Andre Juede hatte sich für den Hochsprung qualifiziert und belegte dort über 1,58 Meter einen guten achten Platz. Christoph Kalis und Tobias Henkes wurden Zehnter. Christoph Kalis startete über 300 Meter und finishte in 40,55 Sekunden und Tobias Henkes brauchte für die 80 Meter Hürden lediglich 12,28 Sekunden. Auch Fabian-Alexander Albrecht, Senta Borlisch, David Heinrich, Adrian Nessel, Markus Reimann, Birger Strathoff und Heike Wengenmaier, für die es die ersten Freiluftmeisterschaften auf Westfalenebene waren, zeigten gute Leistungen. Weitere Ergebnisse gibt es unter:
www.lcpaderborn.de
Mareen Kalis (li) und Karen Schiwon (re) über 80 Meter Hürden.
