Dienstag, 16. April 2024

Nahen gewinnt Amsterdamer Halbmarathon

Mit dem Ziel vor Augen die Ziellinie des Olympiastadions zu überqueren, machten sich fast 15.000 Halbmarathonis und insgesamt sogar 45.000 Starter*innen auf den Weg durch Amsterdams Straßen. An den vielen der Wahrzeichen der Stadt vorbei lief auch die für den LC Paderborn startende Kiara Nahen und obwohl sie eher wenig Zeit hatte einen genaueren Blick auf das Reichsmuseum oder den Vondelpark zu werfen, genoss die Driburgerin die letzten 200 Meter im Olympiastadion sichtlich.
Grund hatte sie dazu allemal: Sie absolvierte die knapp über 21 Kilometer in neuer persönlicher Bestzeit von 1:14,54 Stunden und wurde damit mit Abstand schnellste der knapp 5700 gestarteten Frauen.

Bereits im Vorfeld deutete sich Nahens gute Form an. So wurde sie Mitte September bei den 10 Kilometer Straßenlaufmeisterschaften in Saarbrücken in 34:20 Minuten starke Achte des Gesamtfeldes der Frauen und verzichtete bewusst auf die am darauffolgenden Wochenende stattfinden Deutschen Halbmarathonmeisterschaften, um einen weiteren Trainingsblock einschieben zu können. Wie sich zeigte eine gute Entscheidung, da die letzten Trainingseinheiten so gut liefen, dass Nahen gemeinsam mit ihrem Trainer die Zielzeiten für Amsterdam Woche um Woche nach unten korrigieren musste.

Nahen selbst zeigte sich auf den ersten Kilometern angriffslustig und drückte sehr zur Sorge ihres Begleiters Erik Peters (ebenfalls LC Paderborn) früh aufs Tempo. Der hatte aufgrund von falschen Kilometermarkierungen und Zwischenzeitmessungen, einer vollen Strecke sowie teilweise starkem Wind eine ohnehin schwere Aufgabe. „Ohne zu viel zu verraten: Das war deutlich zu schnell und nicht weit weg von ihrer Bestzeit (34:14min) auf den ersten 10km“ schmunzelte ihr Trainer Tim Rabe.  „Dass ihr dieses Angangstempo hinten raus nicht das Genick gebrochen hat ist schon fast etwas verwunderlich aber zeugt auch von ihrer enormen Ausdauer“. Nahen musste ihr hohes Anfangstempo zwar zwischenzeitlich zumindest etwas reduzieren, konnte jedoch einen Einbruch verhindern und lief letztlich mit einem 3:33min/km Schnitt ganze 2:46 Minuten schneller als bei ihrem Halbmarathondebut vor genau einem Jahr über die Ziellinie.

Getragen wurde Nahen unterwegs von den vielen Anfeuerungsrufen der Zuschauer. „Das war schon wirklich gut, es gab kaum Streckenabschnitte wo niemand stand“ kommentierte eine rundum zufriedene Nahen die Stimmung an der Strecke, die sich nun auf die kommenden Cross-Wettkämpfe im Winter vorbereitet.