Samstag, 20. April 2024

Staffelgold: Pinto strahlt

Paderborn (WB). Der Silbermedaille mit der 4×200 Meter Staffel folgte bei den World Relays auf den Bahamas die Krönung. Mit der 4×100 Meter Staffel lief Tatjana Pinto vom LC Paderborn bei dem als inoffizielle Staffel-Weltmeisterschaften bezeichneten Wettbewerb sensationell zu Gold.

 »GOOOOLD!!!!!! Unglaublich!!! Sprachlos!!!«, postete Pinto auf ihrer Facebook-Seite. Erst zum dritten Mal wurden die World Relays ausgetragen, die Sprinterinnen des Deutschen Leichtathletik Verbandes (DLV) trugen sich als erste deutsche Goldmedaillen-Gewinner in die noch jungen Geschichtsbücher der Staffel-WM ein. Dass sie auch über die 4×100 Meter um die vorderen Plätze mitlaufen würden, war spätestens nach der Silbermedaille in 1:30,68 Minuten über die 4×200 Meter klar. Dass sie allerdings sogar auf den ersten Rang laufen, damit hatten wohl nur die kühnsten Optimisten gerechnet. In 42,84 Sekunden rannte das DLV-Quartett in der Reihenfolge Alexandra Burghardt (MTG Mannheim), Lisa Mayer (Sprintteam Wetzlar), Pinto und Rebekka Haase (LV 90 Erzgebirge) zum Titel.

LC-Vorsitzender Krusemark: »Wir sind total begeistert«

Das sorgt natürlich auch bei Pintos Verein, dem LC Paderborn, für Freude. »Wir sind total begeistert. Tatjana hat in den Staffelläufen auf den Bahamas einen richtig guten Job gemacht. Ich habe ihr auch eine Nachricht mit herzlichen Glückwünschen aus Deutschland geschickt«, berichtete der LC-Vorsitzende Michael Krusemark. Seiner Meinung nach hat Paderborns Trainer Thomas Prange einen gehörigen Anteil an der tollen Entwicklung der deutschen Läuferinnen. »Thomas ist innerhalb Deutschlands sehr angesehen als Sprinttrainer. Es ist auch sein Verdienst, dass die DLV-Staffel mittlerweile so stark ist. Mit Josefina Elsler war ja auch eine weitere Athletin unseres Vereins bei den World Relays dabei. Leider verletzte sie sich im Vorbereitungs-Wettkampf in Florida.«

Silber ging an Jamaika (42,95), Bronze an China (43,11). Für die Europameisterinnen aus den Niederlanden mit 200-Meter-Weltmeisterin Dafne Schippers blieb diesmal nur der undankbare vierte Platz (43,17). Pech hatten die USA, deren Startläuferin Tianna Bartoletta in der ersten Kurve stürzte. Die US-Sprinterinnen hatten in den Vorläufen mit 42,96 Sekunden noch die schnellste Zeit auf die Bahn gebracht. Die deutsche Staffel gewann in der Final-Besetzung ihren Vorlauf in 43,04 Sekunden vor Jamaika (43,22).

Die sonst fest gesetzte EM-Dritte über 200 Meter, Gina Lückenkemper (LG Olympia Dortmund), die am 4×200-Meter-Silberlauf beteiligt war, verzichtete im Thomas A. Robinson National Stadium in Nassau aufgrund einer Erkältung auf ihren zweiten Start am Wochenende.

Staffel ist für die WM in London qualifiziert

Bei den Highlights im Sommer dürfte Lückenkemper wieder fester Bestandteil der deutschen Sprintstaffel sein. Der Blick ist besonders auf die Weltmeisterschaften in London vom 4. bis 13. August gerichtet. Das Staffel-Ticket haben sich die DLV-Damen bereits gesichert. 2001 gewann Deutschland bei der WM in Edmonton (Kanada) die Goldmedaille – allerdings erst nachträglich, da die USA disqualifiziert wurden. 16 Jahre später könnte Pinto mit ihren schnellen Sprintkolleginnen mal wieder Gold für Deutschland holen.

Quelle: Westfälisches Volksblatt