Donnerstag, 28. März 2024

Senioren holen EM-Medaillen

 

Im Mehrkampf eine Macht (v.l): Michael Striewe (Silber), Christina Bösch (Gold) und Gerd Westphal (Bronze)

Im Mehrkampf eine Macht (v.l): Michael Striewe (Silber), Christina Bösch (Gold) und Gerd Westphal (Bronze)

Gleich zu Beginn der 19. Leichtathletik-Europameisterschaften der Senioren in der Gluthitze von Izmir (Türkei) holte das Trio vom LC Paderborn einen kompletten Medaillensatz im Mehrkampf. Gold und somit der Titel der Europameisterin im Siebenkampf der Altersklasse W40 ging an Christina Bösch, Silber im Zehnkampf an Michael Striewe (M40) und die Bronzemedaille im Zehnkampf der M50 erkämpfte sich Gerd Westphal.

Mit Bestleistung zu Gold: Christina Bösch vom LC Paderborn

Mit Bestleistung zu Gold: Christina Bösch vom LC Paderborn

Christina Bösch, die schon in Budapest den WM-Titel im Fünfkampf in der Halle holte, bewies eindrucksvoll ihre Klasse und distanzierte die gesamte Konkurrenz deutlich. Mit 4541 Punkten lag sie am Ende deutlich vor der deutschen Manuela Gross (4075 Punkte) und der Italienerin Rebecka de Luca (3917 Punkte). Dabei spielte sie ihre Stärken im 80m-Hürdenlauf (12,64 Sekunden) und im Weitsprung (4,62 Metern) voll aus und konnte auch mit sehr guten 1,52 Metern im Hochsprung glänzen. Leider wurde eine persönliche Bestleistung im Weitsprung aufgrund eines Messfehlers nicht anerkannt und auch nach einem Protest nicht korrigiert. Dennoch brachte sie den Wettkampf souverän zu Ende und konnte sogar noch Kräfte für die nachfolgenden Einzeldisziplinen schonen.

In den Wurfdisziplinen stark: Michael Striewe vom LC Paderborn

In den Wurfdisziplinen stark: Michael Striewe vom LC Paderborn

Michael Striewe war eigentlich ohne große Erwartungen an den Start gegangen, war dies doch sein erster Zehnkampf seit Jahren. Umso verwunderter war er, als er nach den ersten Disziplinen plötzlich auf einem Medaillenrang lag. 12,55 Sekunden über 100m, 5,66 Meter im Weitsprung und gute 10,92 Meter im Kugelstoßen legten schon am ersten Tag die Grundlage für einen Podestplatz. Mit dem Diskuswurf (31,43 Meter) und Speerwurf (46,31 Meter) stellte er am zweiten Tag die Weichen auf Erfolg und sicherte sich im abschließenden 1500-Meterlauf die Silbermedaille. Mit 5332 Punkte rangierte er am Ende hinter dem Deutschen Jörg Schurath (5757 Punkte) und vor dem Italiener Riccardo Vaira (5196 Punkte).

Erkämpft sich Bronze: Gerd Westphal vom Lc Paderborn

Erkämpft sich Bronze: Gerd Westphal vom Lc Paderborn

Gerd Westphal zog einen starken Zehnkampf durch und erkämpfte sich mit persönlicher Bestleistung von 6625 Punkten hinter Jerzy Krause aus Polen (7039 Punkte) und Henrik Gulbinovic aus Littauen (6663 Punkten)  Platz drei. Dabei war er über 100 Meter in 12,71 Sekunden und über 400m in 59,27 Sekunden so schnell wie schon seit Jahren nicht mehr. Auch im Weitsprung (5,48 Meter) und im Kugelstoßen (11,17 Meter) zeigte er starke Leistungen und legte so die Grundlage für Bronze. Trotz Mobilisierung aller Kräfte fehlten am Ende über 1500-Meter nur 7 Sekunden um sich doch noch Silber zu holen.

Nach 2 Tagen Pause ging dann der Medaillenreigen und die guten Platzierungen  in den Einzeldisziplinen weiter. Christina Bösch holte sich noch 2 mal den Europameistertitel: und zwar über 80-Hürden in persönlicher Bestzeit von 12,53 Sekunden und mit der 4×100 Meter DLV-Staffel der Altersklasse W40. Ebenfalls mit persönlicher Bestleitung im Weitsprung (4,94 Meter) und im Speerwerfen holte sie sich noch zwei Bronzemedaillen.

Michael Striewe ging noch im Wurf-Fünfkampf an den Start, musste sich aber mit 2370 Punkten und Rang 5 begnügen. Im 200-Meter Sprint reichten seine 25,47 Sekunden nicht für den Einzug in Finale. Aber mit der 4×400-Meter DLV-Staffel konnte er sich noch einmal eine Bronzemedaille sichern. Mit 3:46,55 Minuten kam die Staffel hinter Großbritannien und vor der Türkei ins Ziel. Als Teil der 4×100-Meter Staffel belegte er am Ende mit 47,28 Sekunden Rang 4.

Text: Gerd Westphal

Fotos: privat