Paderborn. Im Mönchengladbacher Grenzlandstadion war am vergangenen Wochenende allerhand los. 1.377 Frauen und Männer kämpften bei den Deutschen Leichtathletik-Seniorenmeisterschaften um Medaillen und Platzierungen. Mit dabei waren auch Leichtathletik-Oldies vom LC Paderborn und TSV Schloß Neuhaus – und die kehrten mit immerhin fünf Podestplätzen von den Titelkämpfen zurück.
„Für unsere kleine Truppe war es eine richtig gute Meisterschaft“, resümiert LC-Trainer Gerd Westphal. Die Athleten aus dem Ahorn-Sportpark heimsten vier Podestplätze ein. Für den Höhepunkt aus Paderborner Sicht sorgte hierbei Ulrich Ratsch. Der 46-jährige Paderborner verteidigte seinen Meistertitel im Weitsprung der Altersklasse M45. Mit 6,31 Metern zeigte Ratsch eine grandiose Leistung. „So weit ist Ulrich wohl seit drei oder vier Jahren nicht mehr gesprungen. Das war herausragend“, schwärmt Gerd Westphal, der sich zudem über zwei Medaillen für Karin Förster freuen konnte.
Für den TSV Schloß Neuhaus trumpfte derweil Michaela Zwiener auf. Die W40-Athletin gewann in 1:02,22 Minuten Bronze über 400 Meter. „So schnell war ich seit 20 Jahren nicht mehr“, schmunzelt Zwiener und fügt an: „Die Zeit hat mich selbst überrascht. Besser geht’s nicht.“ Über 200 Meter konnte sich die TSV-Athletin im Vergleich zu den deutschen Titelkämpfen 2012 um eine Sekunde steigern. Zwieners Zeit von 27,61 Sekunden reichte für den vierten Platz.
Auch Vereinskollegin Gunhild Kalis hatte Grund zur Freude. Mit der Saisonbestleistung von 1:06,31 Minuten wurde die Mutter von 800-Meter-Talent Mareen Kalis Achte im 400-Meter-Lauf der W45. TSV-Starterin Jutta Bergener heimste über 400 und 800 Meter der W40 gleich zwei achte Plätze ein. Mit ihren Zeiten von 1:06,56 und 2:42,67 Minuten konnte sie jedoch nicht zufrieden sein. Besser lief es für Goar Engeländer. Der M60-Athlet vom TSV Schloß Neuhaus überzeugte in 18:22,17 Minuten als Fünfter über 5.000 Meter.
Getrübt wurde die sehenswerte TSV-Bilanz allerdings von der W40-Sprintstaffel der Startgemeinschaft Paderborn-Neuhaus-Höxter. Gunhild Kalis, Jutta Bergener und Michaela Zwiener waren an der Seite der Höxteranerin Kerstin Drewes-Czech als Topfavoritinnen an den Start gegangen. Doch nach einem verkorksten 4 x 100-Meter-Rennen stand in 56,99 Sekunden nur Platz sieben zu Buche. „Das war nix“, urteilt Michaela Zwiener, die mit ihren Staffelkolleginnen aber noch ein großes Ziel vor Augen hat. Bei der Deutschen Wurf-Mehrkampf- und Staffel-Seniorenmeisterschaft in Zella-Mehlis (24./25. August) soll Gold in der Altersklasse W40 her. „Und wir wollen deutschen Rekord laufen“, betont Zwiener, die zudem im Oktober noch viel vor hat. Dann nämlich startet die TSV-Athletin bei der Senioren-Weltmeisterschaft im brasilianischen Porto Alegre.